Viele Läden leiden unter dem Druck des Einkaufstourismus und dem boomenden Online-Shopping. Mit den sichtbaren Leerständen wird ein Teufelskreis in Gang gesetzt: Die Frequenzen nehmen weiterhin ab, was bestehende Mieter wiederum zum Wegzug motiviert. Mit den Einkaufszentren an den peripheren Lagen mit sehr guten Parkplatzangeboten werden die Umsatzströme umgeleitet zu Lasten der zentralen Lagen. Das grundsätzliche Problem ist, dass ein abnehmender Branchenmix in den zentralen Lagen die Attraktivität massiv einschränkt. Mit der fehlenden Profitabilität müssen Kosten gesenkt werden, was wiederum sich auf das Mietzinspotential auswirkt. Profitablere Dienstleistungsunternehmen siedeln sich zunehmend in den Erdgeschossen an und reduzieren damit das Einkaufserlebnis, dies sind sich die Vermieter oft nicht bewusst. Experten der Credit Suisse prognostizieren, dass im Laufe der nächsten zehn Jahre jeder dritte Laden in der Schweiz verschwinden wird!
Der Stukturwandel
führt zu einer veränderten Geschäftsnutzung in der Kernzone, die oft zu einem Einbruch
der wirtschaftlichen Grundlage der Liegenschaftsbesitzern führt. Dies stellt
Private und öffentliche Hand vor gravierende Probleme. Es hat sich gezeigt,
dass ein aktives Vorgehen seitens der öffentlichen Hand einem Laisser-faire
vorzuziehen ist. Durch die frühzeitige Einbindung aller Akteure lassen sich zum
Teil schwer reversible Folgen vermindern. Aber auch die Wädenswilerinnen und Wädenswiler
sind gefordert: Kaufen Sie vor Ort, weil es den Ort erhält! Fachgeschäfte sind
sehr praktisch, um die ins Auge gefasste Kleidung oder das schöne Paar Schuhe
zu probieren, sich über die Vor- und Nachteile des jeweiligen Fernseh- oder
Computermodells beraten oder sich eine Buchempfehlung geben zu lassen. Ein
Fachgeschäft überlebt aber kaum, wenn der Kunde dann anschliessend billig im
Internet bestellt.
Ich wünsche Ihnen
weiterhin einen erlebnisreichen Einkauf ins unserer schönen Kernzone!
Angelo Minutella
Gemeinderatspräsident
und GLP Vizepräsident